Zuerst ein paar allgemeine Dinge.
Petra, die sagenumworbene Stadt der Nabatäer – das war der eigentliche Grund, dorthin zu reisen. Petra sehen, bevor ggf. auch dieses unschätzbare Kulturgut von irgendwelchen Fanatisten zerstört würde, so wie es den Buddha Statuen erging, Palmyra, Nimrud, Mali … Wir haben uns sehr sehr geärgert, dass wir damals im Zypern-Urlaub nicht den Ausflug nach Syrien gemacht hatten. Jetzt ist es zu spät. Also Petra – jetzt.
Planung: Logischer Weise von Berlin aus. Flüge direkt? Ja, aber die landen meist erst nach 23 Uhr in Amman. Also mit Zwischenstopp und früh los, so der Kompromiss und Wunsch. Es führte uns von Tegel nach Wien und von dort nach Amman, Ankunft nachmittags.
Frage nach inhaltlichen „must have“ Punkten wenn man Jordanien erkunden will, was wegfallen kann, wie man reisen möchte. Auf dem Plan standen dann nach Absprache mit einem befreundeten Paar: wir 4 Leute, Kleinbus, arabischen Fahrer und als Inhalte Amman, Jerash, Wüstenschlösser, Hotspot als Relax-Tag, Wadi Rum, Petra, Totes Meer – kein Rotes Meer (Akabar), denn Rotes Meer hatten wir schon oft. Zeitlich, um alles entspannt genießen zu können, sich Zeit zu lassen für diese kulturellen Stätten, Zeit fürs Fotografieren, Zeit einfach – 11 Tage. Die typischen 7 Tage-Touren sind zu hektisch. Und diese Entscheidung war völlig richtig, wie ich noch schreiben werden.
Gepäck:
Stromadapter (war nie nötig, wenn man auf Schuko-Stecker verzichten kann
Fotozeugs und Stativ – uff, insgesamt 12 kg (D810, D500, die 3 Nikonobjektive der 3-Faltigkeit, Sirius Stativ)
Klamotten – von kühl bis Badesachen (Wüste teilweise unter 10 Grad, Totes Meer knapp 30 Grad)
Reisezeit:
Anfang April (Osterferien)
Flüge: verliefen perfekt, die Ankunft in Amman am Flughafen ebenso. Man empfing uns noch innerhalb der Transitzone mit dem georderten Visa, klärte alles an der Passkontrolle und gab uns das entsprechende Dokument, was zur Ausreise dann wieder vorgelegt werden sollte und tunlichst nicht verschwinden darf.
Dann übergab man uns unserem Fahrer (Ziad, englisch sprachig und gut verständlich) für die nächsten Tage und los gings Richtung Amman zum Mariott Hotel. Ziad kann man mit seinem Wagen übrigens buchen.
Dauer Anfahrt: etwas mehr als eine Stunde Fahrt, wegen Rush-Hour, zusätzlicher Halt zwecks Schnelleinkauf (Wasser, etwas Bier im Duty Free, …).
Einfahrt zum Hotel: sehr gewissenhafte Kontrolle des Fahrzeuges von außen und innen (das ist überall in Jordanien so). Einige Touristen haben ja Angst, warum auch immer. Das ist nicht nötig, nicht dort.
Dann Check-In, auspacken, Abendbrot im Hotel, in Ruhe ankommen und Absprachen für den nächsten Tag, Absacker-Bier.
Apropos Bier: kleines Bier im Hotel (0,33l) mit Service und Steuer – ca. 10€ – tja, ist eben so 🙂
Mariott Hotel: große Zimmer, sauber, gutes Frühstück – aber ein altes Hotel, trotzdem alles paletti
Die nächsten 2 Tage verliefen also rund um Amman, dicht an der syrischen, israelischen, libanesischen und irakischen Grenze.
Urlaubstag 1 – Umm Qais, Burg Ajloun, Jerash
Der Fahrer war pünktlich. Abfahrt hatten wir 8 Uhr vereinbart. Das hieß aber: Wecker auf 06:30 Uhr und dann Richtung syrische Grenze nach Umm Qais am See Genezareth und den Golanhöhen.
Wir hielten an einem typischen Kaffee-Point (Bild 1) und genossen Tee und Kaffee und fuhren dann nach Umm Qais. Der gesamte Bereich in Jordanien ist geschichtsträchtig. Altes Testament, Neues Testament, Griechen, Römer, Kreuzritter, Saladin, Lawrence von Arabien – nun wir 🙂
Wer etwas mehr zu Umm Qais wissen möchte, klickt auf den Link. Neben dem historisch sehr gut erhaltenem Westtheater (Bild 2) hat man auch eine politische Dimension dort. Mein Smartphone loggte sich in Israel ein, man sieht (auf Bild 3 im Hintergrund) den See Genezareth und gegenüber die Golanhöhen, also Syrien (Bild 4). Dann beobachteten wir Stuckateure (Bild 5) in der Ausbildung, deren Meister ein Deutscher ist und das Handwerk, was es dort eigentlich nicht wirklich gibt, zu vermitteln. Aber die römischen Bauten waren/ sind das eigentliche Ziel (Bild 6).
Dann fuhren wir weiter zu einer Burg, die von einem Neffen Saladins erbaut wurde als Gegenburg der Kreuzritter: Burg Ajloun.
Die Burg (Bild 1) liegt ca. 1000m hoch (Bild 2) auf dem Gipfel des Berges. Soll sie ja auch, also so als Burg. Man kann sie selbständig erforschen (Bild 3) , inkl. eines Museums im Inneren, dass Ausgrabungen bis zur Bronzezeit dort ausstellt. Von ganz oben hat man einen tollen Blick auf das Jordangebirge und -tal.
Diese Burg wird gerne von Muslimen besucht, was ja verständlich ist: es war eine Saladin Burg. Spaßenshalber fragten wir unseren Fahrer dann bei jeder Burg: eure (Saladin) oder unsere Bug (Kreuzritter), was er mit Humor nahm 🙂
Und dann, dann, dann – Jerash. Geschichte, Archäologie, Kaiser Hadrian, …. und nun wieder wir 🙂
Wer sich ein wenig interessiert und auskennt: eines der ganz wenig richtig gut erhaltenen römischen Städte. Tipp: wirklich vorher sachkundig machen und dann erkunden und genießen. Und Zeit lassen und gut zu Fuß sein. Es ist eine große Stadt.
Ein langer Tag ging damit zu Ende, geschafft von Kultur und Fußmärsche hielten wir auf der Rückreise und machten Abendbrot mit ganz typisch orientalischem Essen – das heißt: viel 🙂
Es war dunkel, als wir im Hotel ankamen, also Absacker, quatschen über das Erlebte und dann Bett ….
Tag 2 – Wüstenschlösser
Tag 3 und 4 – Hotspring und Reise zum Wadi Rum
Tag 5 und 6 – Wadi Rum
Tag 6 bis 8 – Petra
Tag 9 und 11 – Totes Meer
Tag 12 – Abreisetag