Zur Nacht, Unterbringung, Verpflegung, Lage des Camps.
Das Camp, also unser Camp, war noch außerhalb des eigentlichen Reservats. Die Wahl hatte verschiedene Gründe. Wer sehr „natürlich“ die Nächte in der Wüste verbringen will, kann das in reinen Zeltcamps ohne fließendes Wasser bei ohne Strom tun. Die Dunkelheit in der Wüste dort verspricht dann fantastisch anmutende Nachtfotos des Sternenhimmels. Nun gut … Thunderstorm bei uns und so … Konnte wir aber nicht wissen, bei Buchung. Letztendlich haben wir gesehen, dass die reinen Zeltcamps etwas gelitten haben müssen in der Nacht.
Warum also dieses Camp. Auch in diesem hätte man in reinen Zelten schlafen können. Aber wir wussten, die Nacht würde kalt. Und … die Wüste hat sowas von vielem Sand. Und unsere Unterbringung hatte ein eigenes Klo und eine eigene Dusche. Wer nicht mit vielen anderen eine beduinische Gemeinschaftsdusche nutzen will, war mit dem trotzdem und auch sehr spartanisch eingerichtetem Zimmer gut bedient. Und wenn ich ehrlich bin – selbst Lawrence von Arabien hatte wohl immer irgendwie seine eigene „Höhle“, also eine feste Unterkunft. Jedenfalls wurde jede Öffnung in einem Felsen uns als Übernachtung von ihm verkauft.
Nach der Sturmnacht waren wir nicht unglücklich, etwas festes gebucht zu haben.
Die Verpflegung bestand morgens aus Fladenbrot, abgepackter Marmelade, gekochten Eiern und Käse. Abends gab es ein einfaches Menü aus Salat, Fleisch und Reis. Weil es regnete, wurde in einem Raum serviert mit offenem Feuer. Sonst isst man draußen. Es war alles ausreichend und ok.
Jetzt muss man noch erwähnen, dass wir ursprünglich eine 5 stündige Kameltour machen wollen. Wir heißt also nicht ich …
Nach meinem Einwand, tiefer in die Wüste zu wollen und vorallem dem Regen zu entfliehen, weil die Wolken gaaaanz weit hinten viiiiel freundlicher erschienen, natürlich auch an meinen Hintern denkend, konnte ich überzeugen, Kamel Kamel sein zu lassen und den Beduinen uns 5 Stunden in die Wüste fahren zu lassen. Auf der Karte zeigte ich ihm ein paar Sandsteinbögen, die ich fotografieren wollte. Aber Beduinen und Karten. Er konnte keine Karte lesen, wollte nur wissen, was ich sehen wollte und dann gings los. Quer durch die Wüste. Beduinen brauchen keine Karte 🙂
Vorbei also an riesigen Felswänden, so unterschiedlichen Farben von Sand und Gestein, bis zu den gewünschten Felskonturen. Beeindruckend, zumal wir alleine waren, ohne andere Touristenschwärme an nostalgischen Punkten.
Es ist wirklich fanstatisch. Ich kam mir vor wie der „Marianer“ und freute mich wie R2-D2, als der Luke wieder traf.
Auf dem Rückweg hielten wir mitten in der Landschaft, sammelten ganz wenig trockenes Strauchzeugs, das wahrscheinlich wie Stroh, schnell, aber kurz aufflammen würde und dann verlischt. Wir wollen also ein kurzes Picknick machen. Das wenig „Reisig“ reichte dann für eine Kanne Tee und 7 Fladenbrote …., die wir mit Käse wohlschmeckend vermampften.
Ordnungsmäßig sammelten wir das Käse-Silberpapier ein, die Pappbecher … um es zu entsorgen, denn wir fanden überall in der Wüste Unmengen von Müll wie Öldosen von Autos, Plastikflaschen, Fischdosen …. – Aber der Beduine wusste nicht wirklich, warum wir ihm den Müll gaben und hat es wahrscheinlich ebenso „entsorgt“ 🙁
Jedenfalls ging es Richtung Camp weiter udn wir hielten an einem verlassenen Castell. Ich wollte natürlich fotografieren und ging alleine los, auch „um die Ecke“, was unseren Beduinen nervös werden lies, denn er meinte, das da ist alles nicht geheuer und man soll nicht zu lange und schon gar ncht außer Sichtweite dort hin gehen. Wahrscheinlich bin ich jetzt verwunschen oder verflucht. Kann aber auch an vielen anderen Leuten aus meinem Umfeld liegen, wenn dem so ist … 🙂
Jedenfalls war er froh, als ich wieder am Auto erschien. irgendwie hatte ich aber doch das Gefühl, er war damit der Einzige … 😀
Im Camp zurück, erklommen wir den dortigen Felsen um in die Landschaft und auf das Camp selbst zu schauen. Wir immer außerhalb Deutschlands gibt es keinen TÜV, also jeder geht soweit an den Rand, wie er hält … Und wir beobachteten später einen Mitarbeiter, wie man per Hand die Dattelpalmen befruchtet muss.
Abends saßen wir gemütlich zusammen und waren erstaunt, dass man im Camp auch Bier ordern konnte. Nach dem staubigen Tag, war es genüsslich.
Am nächsten Tag warteten wir lange auf die Abholung. Es war Freitag, Ziad sollte ursprünglich um 09:30 Uhr kommen, was er aber auf 10:00 Uhr handelnd heraus schob. Aber am Vorabend rief er an, irgendwas am Auto, er ließe es Freitag früh reparieren und käme gegen 10:30 Uhr, was dann 11:30 Uhr wurde. Jedenfalls waren wir sauer, denn am Freitag hat nun garantiert keine Werkstatt offen und vieles war zu offensichtlich. Jedenfalls waren wir sauer, stundenlang auf den Koffern zu sitzen und sagten es ihm auch sehr direkt. Also ich. Die Fahrt nach Petra war dann sehr ruhig. Aber danach, wie es so unter Männern ist, muss auch Schluss sein und wir verbrüderten uns wieder. Der Rest der Reise verlief dann 123%.
Ach ja, im Wüstencamp konnten wir per Kreditkarte bezahlen.