Sebastião Salgado ist Fotograf, aber auch Menschenrechts- und Umweltaktivist. Mit seinen Themen ist er den großen Debatten der Menschheit immer um ein paar Jahre voraus.
Der berühmte Fotograf Sebastião Salgado wurde am 20.10.2019 für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Erstmals hat ein Fotograf den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Aber nicht nur für seine Bilder, sondern auch für sein Projekt „Instituto terra“, das umsetzt, den Regenwald in seiner Heimat Brasilien so aufzuforsten, dass er wieder nachhaltig heilen kann, wurde sein Werk geehrt. Wim Wenders porträtierte 2014 in einer eindrucksvollen Dokumentation 2014 Salgados Leben in dem Werk „Das Salz der Erde“ und hielt auch die Laudatio.
Diese Dokumentation war Anlass, dass seitdem Salgado als wichtiger Zeitzeuge, Humanist und vehement eintretender Streiter für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz, im Unterricht „Digitale Medien“ des Lise-Meitner-Gymnasiums Falkensee Bestandteil ist. Als Anfang des Jahres bekannt wurde, dass Sebastião Salgado den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten wird und dazu nach Frankfurt/Main kommt, versuchte ich Kontakt zum Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. zu bekommen und fand mit Herrn Martin Schult, dem Verantwortlichen für die Verleihung des Friedenspreises, einen aufgeschlossenen und interessierten Ansprechpartner. Ihm ist es zu verdanken, dass wir als Vertreter des Lise-Meitner-Gymnasiums Falkensee ganz offiziell am Festakt der Verleihung in der Frankfurter Paulskirche mit insgesamt 3 Personen teilnehmen durften. So fuhren Malena Teichmann und Elisa Marie Schütz mit mir und festlicher Kleidung im Gepäck, nach Frankfurt/Main zur Verleihung des Internationalen Friedenspreises an Sebastião Salgado. Einen Tag zuvor allerdings wurde erstmalig in der Geschichte des Friedenspreises eine Jugenddiskussionsrunde mit den vorherigen und dem aktuellen Preisträger organisiert. Und so trafen wir neben Salgado persönlich auch Aleida und Jan Assmann, den Vorjahrespreisträgern und zur Überraschung selbst Wim Wenders, der seinen Freund Salgado zu dieser Gesprächsrunde begleitete. Die auf Englisch geführte Diskussion zu Fragen der Gesellschaft und die Verantwortung für soziale Gerechtigkeit und Natur, wurden für alle Seiten zu einem spannenden Austausch.
Salgado gab der neuen Generation mit bewegten Worten u.a. auf den Weg: „Ihr könnt jeden Beruf ergreifen, der Eurem Interesse entspricht. Doch achtet darauf, dass er für das Leben der Gemeinschaft Bedeutung hat.“
Die fast anderthalb Stunden so persönlich mit ihm und den anderen Gästen verging wie im Fluge. Was aber unvergesslich bleibt, sind die mahnenden Worte, die seine Bilder u.a. aus den Werken „Exodus“ im Umgang mit sozialer Gerechtigkeit und Grausamkeit der Menschen untereinander aber auch die hoffnungsvollen Bilder unseres Planeten aus „Genesis“ unterstreichen.
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