„Gorillas im Nebel“ – Film und Buch sind beeindruckend und es war irgendwie immer ein Traum, genau so etwas selbst erleben zu dürfen. Individuell die Tierwelt, aber auch Menschen, Kulturen, Länder erfahren. Jenseits der Tourismusindustrie. Alt werden hat seine Vorteile – mit etwas Sparen kann man sich seine Träume erfüllen. Und so stand diesmal Uganda auf dem Plan. Nur wir zwei, also meine Frau und ich, und ein Personal Guide, der uns fährt, einheimisch auftretende Probleme mit uns managt – individuell eben und abseits der normalen Wege. Weil wir ja schon an den Victoria Falls waren, sollte diese Reise am Lake Victoria beginnen und enden. Die inhaltlichen Themen waren auf Schimpansen- und Gorilla-Trekking festgelegt und auf Safaris in den Savannen der Nationalparks. Die Wege führten uns also direkt ins Dreiländereck Uganda, Ruanda, Kongo.
Ich will hier den Verlauf unseres „Abenteuers“ beschreiben und keine Reisehinweise thematisch sortiert geben. Dazu findet man genügend Seiten im Netz. Es ist einfach eine Wiedergabe des Erfahrenen, chronologisch, versucht rational aber garantiert auch emotional angehaucht.
Wer nun will, lässt sich auf unsere Reise mitnehmen … viel Spaß dabei 🙂
Anreise war von Berlin Tegel über Brüssel und Kibale (Ruanda) nach Entebbe, der alten, ehemaligen Hauptstadt, direkt gelegen am Victoria See.
Mit Verspätung aus/ in Brüssel kamen wir nachts an, wurden von unserem Guide Bryan in einem Kleinbus abgeholt und nach Kampala, der neuen Hauptstadt, in die erste Unterkunft gefahren. Um 1:30 Uhr fielen wir ins Bett, den Wecker aber gestellt auf Sonnenaufgang, denn wir sahen auf den Victoria See und die Himmelsrichtung stimmte.
Klima angenehm, keine zu hohe Luftfeuchtigkeit und gegen die Mücken waren wir seitens der Kleidung (dank Globetrotter) und Nobite gut gerüstet. Eine Malariaprophylaxe hatten wir uns im Tropeninstitut verschreiben lassen. Somit stand nach dem Frühstück die Weiterreise zur Isunga Lodge im Kibale Forest nichts im Wege. Es war die weiteste Strecke auf unserer Tour, die wir absolvierten. Darum wurden soweit wie möglich befestigte Straßen genutzt. Das änderte sich ab dort. Aber dazu und dessen Vorteile später.
Abfahrt 8 Uhr, Ankunft 15 Uhr und zwischendurch lernten wir Bryan und er uns kennen, sogen alle Eindrücke, die wir aus dem Wagen wahrnehmen konnten ins uns auf und fragten ständig unseren Guide aus. Markt, Verkehr, kleine Läden, Mais, der getrocknet wird und die Langhorn-Rinder, die oft von europäischen Rindern wegen des Milchertrages verdrängt, aber weiterhin geliebt werden und wegen des anderen Milchgschmackes den Bauern somit nicht verloren gehen.
Die Lodge sollte Startpunkt zum Schimpansen-Trekking werden und zur Erkundung der hiesigen Agrarkultur, den Teeplantagen.
Kurz gesagt – Afrika haute uns wieder einmal um. Der Blick aus dem Bungalow auf den Regenwald der bis zum Horizont im Kongo ging, die Ruhe mit kaum Internet, nur Solar-Strom in der Unterkunft und richtig dunklen Nächten, der einen Sternenhimmel preis gab …
Und dann das Erlebnis Trekking im Regenwald und der Suche nach einer Schimpansenfamilie mit der Hoffnung, sie blieben nicht nur auf dem Baum.
Nach einer Stunde Trekking fanden wir auch eine Familie, die es sich auf den Bäumen nach dem Frühstück bequem machte. Jeder Besuch ist auf genau eine Stunde begrenzt und jede Familie wird auch nur von max. 6 Leuten besucht.
Die letzten 15 Minuten kamen die Schimpansen auch wirklich noch von den Bäumen herunter und wir konnten uns ihnen bis auf 3 bis 4m nähern. Leise und mit ruhigen Bewegungen.
Fotos zu machen ist nicht so leicht dort. Wenig Licht, echt wenig – ISO 3200 bei Blende 4 und 1/30sek teilweise. Und ein langes Tele ist zu empfehlen – die Bäume sind hoch …
Der Nacken tat weh nach 45 min hochschauen, aber ihnen dann am Boden so nah zu sein, entschädigte alles. Es ist beeindruckend. Ein Erlebnis, das bewegt. Anders kann ich es nicht beschreiben. Wir sind bei ihnen zu Gast, im Regenwald, nicht in einem Zoo. Sie lassen zu, was sie zulassen wollen und sie ließen uns teilhaben an ihrem Sozialleben…
Danach waren wir bei einer ugandischen Familie zu Gast, die uns traditionell beköstigte und uns viel über Traditionen vermittelte. Beispielsweise werden willkommene Gäste mit Kaffee-Bohnen, die sie essen müssen, empfangen. Bekommt man keine, ist man kein willkommener Gast. DAS merk ich mir mal 🙂
Was dort typisch für ein Essen gereicht wird, vom Hirse und Kochbananen, Reis und Obst und … – unser Auto wurde urplötzlich tiefergelegt, als ich einstieg ….
Tee – ich wusste gar nicht, dass Uganda Schwarzen Tee in großen Mengen anbaut. Seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Briten und ihre Kolonien …
Die Arbeit ist schwer und wird meist per Hand absolviert. Interessant ist, dass die Plantagen oft zwischen Wäldern und Dörfern angepflanzt werden, weil die Elefanten nicht durch die eng stehenden und stachligen Pflanzen laufen. Natürlicher Schutzwall quasi.
Auf dem letzten Bild hier sieht man schon, wie staubig die Reise werden wird, denn ab jetzt fuhren wir nur noch solche Wege. Aber das dann im nächsten Teil.