Chaos heißt ja irgendwie Unordnung. Die Chaos-Theorie besagt aber auch, dass diese Unordnung einer Art Ordnung unterliegt. Nun ja, Neapel sieht sich so und liebt es, chaotisch zu sein, chaotisch zu wirken, chaotisch zu agieren. Und in dieser organisierten Unorganisiertheit mischen sich verschiedene Welten. Diese verschiedenen Facetten der Stadt, vom mehr als undeutschen Straßenverkehr über das historische Zentrum samt Szeneviertel, der antiken und der tragischen Geschichte um 79 nach Christus, den Unterwelten der Katakomben und des Spanischen Viertels, verschiedenen Stadttouren und Ausflugstouren inkl. Vesuv und kulinarischen Genüssen rund um die Pizza. Dieses Puzzle ergibt dann ein Ganzes. Ganz nach Schillers Spruch: Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes werden, … Aber stimmt, Goethe war ja hier auf seiner Italienreise.
Um dem geneigten Leser sporadische Sprünge in einem längeren Text zu ermöglichen, hier die Gliederung eines Kurztrips in die Stadt, die Maradona als zweiten Gott verehrt.
- Anreise, Unterkunft und deren Umgebung
- Archäologisches Museum
- Herculaneum
- Unterwelten
- Touren
- Kulinarisches
Anreise, Unterkunft und deren Umgebung
Mit welcher Fluggesellschaft schnell anreisen? Wir fliegen lieber mit einer Linienmaschine. Bei den wenigen Tagen, die zur Stadterkundung zur Verfügung standen, wollten wir uns nicht negativ überraschen lassen wie, dass der Flug ausfällt oder zeitlich verschoben wird.
Wir flogen mit Swiss Air via Zürich, ein Taxi hatten wir am Flugplatz Neapel vorgeordnet. Sieht immer so schön aus, wenn jemand mit Karte da steht und auf einen wartet. VIP-Feeling light. Und besser als Fahndungsplakate.
Neapel empfängt uns, auf dem Weg vom Flughafen zum Zentrum, auf den ersten Blick schmutzig und mit alten Fassaden. Der Verkehr – wie beschrieben – ist der Chaostheorie angepasst. Erster Gedanke war: Wie in Kairo. Aber Kairo mögen wir auch und deshalb gibt es keine Vorurteile oder Schubladen in unseren Köpfen. Neapel, du hast uns nun, kommen wir klar?
Unterkunft
Unsere Unterkunft hatten wir ausgewählt, weil die Zimmer schön aussahen und sie mitten im Zentrum lagen. Allerdings sind Neapels (Neben-)Straßen sehr eng und man ließ und an der Hauptstraße aus dem Taxi und sollten 100m laufen. 2x sind wir hin und her – wir fanden kein Hotel Artemisia Domus – Centro Storico. Na ja, es war ja auch kein Hotel, sondern eher eine Pension in einem typischen Hauskomplex Neapels. Ganz oben waren die Apartments ausgebaut, in den anderen Bereichen normale Wohnungen und mehr. Innenhof, alte Fassade, Treppen, die vielleicht schon Cäsar’s Beine wanken ließen. Einmal testeten wir die Treppe, wegen Fluchtweg und so, dann benutzten wir den Fahrstuhl. Den hatte Cäsar garantiert noch nicht. Er wird neidisch sein.
Wir wurden von jungen Damen sehr nett im 4. Stock empfangen.
Umgebung
So war unsere Unterkunft genial gelegen. Direkt in der Altstadt an der Piazza del Gesù Nuovo mit dem schönen Obelisco dell’Immacolata. Die Chiesa del Gesù Nuovo di Napoli dort ist eine barocke Kirche in Neapel. Von außen wirkt sie eher nüchtern, doch von innen ist sie die wohl schönste Kirche von Neapel. Von der Piazza führt die Via Benedetto Croce vorbei an der gotischen Kirche Santa Chiara – mitten ins Labyrinth enger Altstadtgassen mit dem Gewirr aus Ständen, Läden, Pizzeria und … Menschen. der lohnt es tags wie abends zu bummeln und sich treiben zu lassen. Und natürlich lohnt ein Besuch in den beiden Kirchen an der Piazza sowie derer, die einem beim Altstadtgang begegnen.
Ebenso ist definitiv ein kostenfreier Besuch im MuseoDivino zu empfehlen. Dante’s Inferno kann man da bestaunen. In Nussschalen ab- und nachgebildet. Unglaubliche Miniaturarbeiten erwarten einen dort, mit ausführlichen Erklärungen zu den Arbeiten von netten jungen Mitarbeiterinnen. Am Ende kann man, muss man nicht, eine kleine Spende hinterlassen. Und schon etwas deutsch, bekommt man glatt eine Quittung dafür. Wirklich ein Tipp, dem man dort nachgehen sollte. Echt beeindruckend. Sorry für die Qualität der Fotos – alles nur schnell per Smartphone aufgenommen.
Entspannung
In der Nähe der Unterkunft gibt es eine Unmenge an kleinen Bars und Bottle-Shops. Szene mäßig gehalten, bekommt man seinen Wein, sein Bier oder sogar alkoholfreie Getränke. Es hat schon was Spezielles dann abends und nachts durch die Gassen zu ziehen und in die Bereiche zu schauen. Wir mochten es und kennen es auch so von woanders.
Das Problem der Flexibiliät
Und was macht und plant man, wenn man 3 oder 4 Tage Zeit hat, eine so bedeutende Stadt zu erkunden? Es gibt mehrere MUSS. Es macht Sinn, diese Besuche vorher zu buchen, weil es in touristischen Hochzeiten lange Schlangen beim Einlass gibt. Und vorher genau nachzulesen, ob man umbuchen oder stornieren kann. Eines ging nämlich (offiziell) nicht. Dazu nachher mehr. Alles ist so nah am Meer auch wetterabhängig. Und wir hatten natürlich Regentage, weshalb wir umbuchen wollten/konnten, um an den Regentagen z.B. die Unterwelten zu besuchen.
Archäologisches Museum
Das erste Highlight und ein MUSS – das Archäologische Museum von Neapel. Natürlich hat man dort eine Auswahl der Funde aus Pompeji und Herculaneum, samt der erotischen Artefakte, die wahrscheinlich die neue prüde(re) Generation (welcher Buchstabe auch immer hier folgen sollte), woke schockt, aber – um diesen Schachtelsatz zu beenden – auch die geniale Sammlung antiker Skulpturen und Porträts aus griechischer und römischer Zeit der Familie Farnese. Gewaltig die Skulptur, aber auch die Geschichte um den – Drama, Drama, Drama – „Farnesische Stier“. Aber auch Hercules, Goliath, Pan …, Athene, Aphrodite… und jede Menge nackter Männer in Bronze, Alabaster und Marmor.
Die Antike scheint jedenfalls eine ziemlich exibitionistische Zeit gewesen zu sein und Dank der Familie Farnese sind all diese Zeugen der Antike nicht zerstört, verschollen oder verschwunden.
Wer Interesse an Geschichte und Kunst hat oder einfach etwas für sein Allgemeinwissen tun möchte (oder damit angeben will 😀 ), muss dahin. Zwei bis 3 Stunden reichen allemal für den Bereich Farnese, den Porträts und den Bereich um Pompeji und Herculaneum.
Hier nun Mosaike und Artefakte aus Pompeji und Herculaneum, die beiden Orte, die durch den Ausbruch des Vesuv 79 nach Christus zerstört wurden.
Vorsicht – Erotik
Augen zu, wer unter 18 oder nicht an Erotik interessiert ist. Nun einige der erotischen Abbildungen, die man gefunden hat und die zeigen, wie unprüde man einmal war.
Museen sind also schon deshalb empfehlenswert 😀 🙂
Und ach – die Italiener sind echt anders als die Deutschen, jedenfalls viele der jetzigen Deutschen. Skulpturen, die Kinder für die Geschichte interessieren sollen, sind hier schon …. special.
Aber NIEMAND regt sich auf und startet Shitstorm’s oder Petitionen oder …
Gut zu wissen, dass es Menschen auf der Erde gibt, die entspannter sein können als … wir.
Weiter in der Geschichte – dieser und der italienischen.
Auf nach Herculaneum oder nach Pompeji?
Qual der Wahl
Ich hatte lange überlegt, wo man hingehen und was man sich ansehen sollte. Pompeji ist so ein Schlagwort, das jeder kennt. Die versteinerten Menschen, die keine letzte Zuflucht fanden. Aber die sah man ja auch im Museum schon. Also ist es eine Entscheidung, die man für sich selbst treffen muss. Pompeji ist größer, bekannter. Viele Ruinen, die durch den pyroclastischen Sturm entstanden. Man läuft zwischen den zerstörten Häusern und stellt sich vor, wie es war, als das Ende nahte.
Herculaneum ist kleiner. Es wird auch kaum noch archäologisch ausgegraben, weil einfach das JETZT über diesem Bereich lebt und niemand wirklich will, dass sein Haus abgerissen wird. Aber was ist hier nun anders? Nach dem Ausbruch des Vesuv damals fiel in einer so kurzer Zeit extrem viel Asche (bis zu 25m hoch), so dass die Häuser 79 nach Christus in vielen Bereichen „eingebettet“ wurden und man findet zwar auch Ruinen, aber in vielen Fällen ganze erhaltene Häuser. Die Einaschung ohne Sauerstoff bewirkte die Konservierung von Holzbalken, Tischen, Betten … Mehrfach sah ich das alles schon einmal in verschiedenen Dokumentationen um einen gefundenen Sportler und einen Soldaten und die Forschung drumrum.
Wahl getroffen
ich wollte dieses Gefühl erleben: Durch ein Haus gehen, dessen Mosaike und Fresken anschauen, Betten, Schlafzimmer, Küchen sehen, alles das, was beim Ausbruch des Vesuv in einer Zeitkapsel eingefangen wurde. Das Erleben sollte für mich fassbarer sein, als durch Ruinenstraßen laufen. Und es war so. Herculaneum war für mich die richtige Entscheidung.
Entscheidung getroffen – Herculaneum! Aber wie kommt man nun dort hin und wie rein?
Wir hatten via GetYourGuide vorausgebucht samt eines Audio Guides. Letztere Empfehlung ist sehr wichtig. In jedem Haus kann man separat die Infos via eines geborgten Smartphones abhören und es ist spannend. So spannend.
Anreise: Wir sind nach dem Archäologischen Museum und eines Espresso’s an der Straße in die Metro gestiegen, Linie 1 bis Garibaldi (Ticket 1,80€ für 90 min) und sind dort in die Regionalbahn (Gleis 3) bis Herculaneum. Zurück war es etwas tricky. Wir bekamen das Ticket für 2,60€ für die Regionalbahn, welches aber nicht für die Metro galt (hier dann 1,20€ nochmal). Aber man kann auch von Garibaldi bis ins Zentrum laufen (2,1km).
13:40 sollte er fahren, der Zug. Verspätet, fällt aus – huch, da ist er ja doch nach 20 Minuten … Wir kamen verspätet an und mussten dann nur die Straße ca. 800m herunter laufen und dann das Besucherzentrum finden.
Erster Eindruck
Auf dem Weg dorthin sahen wir schon den scheinbar kleinen Bereich der Ausgrabungsstätte von oben und dabei auch die Höhe der Asche, die in so kurzer Zeit mit ihrer Gluthitze alles Leben auslösche und die Stadt geschichtlich einfror.
Was uns klar war, angenehm klar war, viel weniger Besucher als in Pompeji erwarteten uns dort. Kein Gedränge oder Geschiebe, Zeit in jedem Raum, um sich umzusehen.
Nach dem Einlass geht man in einem Bogen in den Innenbereich. Man sieht die alten Bootsschuppen, die einmal direkt am Meer gelegen waren. Hier fand man erschreckender Weise 300 Skelette von Menschen, die Zuflucht suchten und nicht wie in Pompeji versteinert wurden, sondern der enormen Hitze erlagen. Erst dachte man, dass man in Herculaneum keine Menschen finden würde. Jedenfalls als die Ausgrabungen begannen fand man niemanden in den Häusern (oder nur ganz wenige). Aber als die Bootshäuser ausgegraben wurden sahen die Archäologen, dass viele wohl auf Rettung via Schiffe und Boote warteten. Ganze Familien fand man aneinander gedrängt. Die hoffnungsvoll erwarteten Schiffe und die Rettung kamen nicht mehr. Dafür der Tod um so schneller.
Verursacher und dessen Wirkung auf den letzten beiden Fotos. Der Vesuv und das, was er als Stadt der Geschichte hinterließ.
Richtige Wahl
Alle meine Erwartungen wurde erfüllt, sie wurden übertroffen. IN der Geschichte wandeln, im wahrsten Sinne des Wortes. So nah IN einer fast 2000 Jahre vorherigen Zeit zu sein, ist beeindruckend. Wir kennen viele Orte aus der Geschichte. An den Pyramiden waren wir, bei den Inkas, wir sind durch Mittelalter gegangen, haben sakrale Bauten bestaunt. Aber was wir hier erlebten, war der Alltag gewöhnlicher Menschen. Das hat man nicht oft aus dieser Zeitspanne. Artefakte aus Pompeji, die man im Museum bestaunen konnte, sieht man hier an Ort und Stelle und an dem Platz, wo sie ursprünglich in Benutzung waren.
ES WAR BEEINDRUCKEND.
Katakomben in Neapel
Ich bin Skorpion. Zieht es mich ins Mystische, ins Dunkle, ins Verbotene? Ist es so? Ja – isso.
Deshalb und weil es wieder geschichtlich interessant war aber auch weil es regnete, zog es uns in die Unterwelten von Neapel. Nein, keine Sorge. Offiziell bin ich nicht Mitglied er Camorra, der neapolitanischen Mafia. Es zog uns einige Meter unter die Erde. In die Katakomben von Neapel.
Zuerst in die Katakomben von San Gennaro.
Das Ticket ist auch für die anderen Katakomben gültig. Also nicht wegwerfen. Wir fuhren mit dem Bus, der Linie 204 direkt dorthin und stiegen bei Regen aus.
Also Grabstätten aus dem 2. und 4. Jahrhundert, die in sehr dunklen Bereichen liegen. Steht ja alles im Link 🙂 – Dunkel, mystisch – genau mein Ding.
Wenn man heraus kommt, kann man ca. 600m bergab die zweite Kirche und ggf. die dortigen Katakomben besuchen.
Dort ist allerdings die letzte Führung 13:00 Uhr.
Eine völlig andere Art der Unterwelt erkundeten wir dann nachmittags, die Unterwelten des Spanischen Viertes – genauer, hier waren wir:
Untergrund-Tour durch die Quartieri Spagnoli
DUNKEL und ENG, was will man mehr, neben den geschichtlichen Infos rund um das Aquädukt und dem Schutzbereich vor Bomben im 2. Weltkrieg. 40m geht es die Treppe herunter (und wieder hoch).
Und dann wird es dunkel und spannend, denn ganz früher arbeiteten hier Menschen, um den Leuten 40m über ihnen Wasser in die Eimer zu füllen, die diese aus ihren Häusern nach unten ließen. Und tausende Menschen suchten im 2. Weltkrieg Schutz hier unten und teilweise lebten alte Menschen Monate lang hier im Halbdunkel, weil der Weg einfach zu beschwerlich war. Einen fühlbaren Eindruck, einen körperlich fühlbaren Eindruck, kann man nachempfinden, wenn man sich durch sehr enge, fast vollkommen dunkle Wasserläufe „quält“, um in Nebenräume zu gelangen. Echt interessant.
Neues Thema: Kann man machen, muss man nicht ..
Hopp on/ off
Zuerst – man kann auch viele Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erreichen, außer, man will auch an der Küste entlang. Von der Stadtmitte zum Hafen sind es nur 1km. Dort an der Festung endet und startet die Rote und die Blaue Linie der Hopp On/Off Busse und wer will, kann dort umsteigen. Die Rote Tour hatten wir mehr oder weniger schon erlaufen gehabt. Aber Wetter mäßig planten wir diese Touren ein. Na ja, kalt und windig und diesig und keine Sonne, kein blaues Meer, kein Vesuv zu sehen – wir hätten die 25€ pro Kopf sparen können. Kann man machen, muss man nicht. Fahrt wie Sparen 😀
Aber hier ein paar Eindrücke und Zusatzinfos – achtet auf Bild 1 🙂
Vielleicht eine kurze Erklärung zu dem Kleiderberg. 1967 wurde ein Kunstwerk geschaffen – „Venus der Lumpen„. Die Konfrontation einer Kopie der neoklassizistischen Statue „Venus mit dem Apfel“ des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen (1770 bis 1844) mit einem Haufen von Lumpen und alten Kleidungsstücken, der sich vor dieser auftürmt, gilt bis heute als Sinnbild für die moderne „Wegwerfgesellschaft“, deren Produkte jede ursprüngliche Schönheit überwuchern. Versionen der berühmten Installation sind in verschiedenen italienischen Museen sowie in der Londoner Tate Gallery zu sehen. 2023 brannte sie ab. Nach der Brandstiftung diskutierte man, ob man sie wieder neu aufbauen sollte. Und nun sieht man die Schönheit der nackten Venus vor dem Grauen der Wegwerfgesellschaft erneut. Gut so.
Vesuv – wir kommen ….
Kann man lieben ohne Gegenliebe? Oder anders, was erwartet man als Gegenliebe? Fragen über Fragen und Definitionen über Definitionen. Ein Vulkan ist es, der so fasziniert, soviel Schönheit und Ausblick bietet und der so viel an Leid brachte, was allerdings heute Archäologen fasziniert. Ein Super-Vulkan ist er auch noch, dieser Vesuv. Bricht er aus – gute Nacht Europa, tschüss Erde, wie wir sie kennen, Klima ist kein Thema dann mehr. Und er atmet noch, hebt seit einiger Zeit die Erde an. Tanz auf dem Vulkan. Da wollten wir also hoch.
Man muss ein Zeitfenster buchen, um dort in den Naturpark zu gelangen. Pingelig sind sie dort, anders als sonst, wo Zeit und Raum flexibel gehandhabt werden. Zu früh da – warten. Zu spät – neuen Eintritt zahlen … 22 €
Achtung bei der Buchung
Ach ja – eine Vorausbuchung wird nicht rückerstattet. Wehe dem Wetter, das bei Buchung mehr verspricht, als es dann hält. So ging es uns. Gebucht vor Wochen, nun Regen erwartet. Neu gebucht und bettelnd 12 Mails geschrieben, die alte Buchung einfach gegen die neue aufzuwiegen. Es klappte dann wirklich, weil es eine neue Buchung eben gab. So weit, so gut.
Wetter in Neapel – leicht bewölkt, sonnig, 17 Grad. Ab auf den Vesuv. Btw: Eine Buchung inkl. Fahrt hin und zurück macht Sinn. Den regulären Busverkehr dort oben bekamen wir jedenfalls nicht zu Gesicht. Trickreich kamen wir aber wieder runter.
Oben sein ist alles – Durchhalteparolen
Oben angekommen dann: 6-8 Grad, so nasser Nebel, der dann in meine Kameraelektronik kroch und sie killte, Regen setzte ein und Sturmböen. Toll. Weiße Wand aus Wolken, keine Panoramaaussicht, kein Kraterblick in den Abgrund, Moos, dass so aussieht wie auf Island, 1,6km auf Schotterpiste hoch, 10 min rumstehen, Knie belastend dann wieder zurück. Nass mit defekter Kamera und dem Gefühl – ein wenig mehr Gegenliebe, wäre schon schön. Aber wenigstens nicht per Ausbruch gekillt. Liebe wird das wohl dann doch auch sein, oder? Liebe und Gegenliebe laufen nicht immer synchron. Aber – ich war da, ich war oben, ich kam runter. Wo die Liebe hinfällt, oder ich.
Ganz kurz zu Pizza und anderen kulinarischen Dingen
Gebäck, Kuchen – an allen Ecken und Kanten. Immer toll und lecker, immer ein super Energieschub. Hat NIE kcal, wirklich, du kannst mir vertrauen. Sieh mir in die Augen. Nie kcal
Und Pizza – nicht teuer, immer so um die 8-10 €, aber groß und mit dünnem Boden. Das Markenzeichen neapolitanischer Pizza, worüber man in Italien gerne streite. Wie über den Fußball. Wer macht es besser? Mailand, Rom, Neapel? Pizza wie Fußball. Aber hier macht man diese Pizza und die ist wirklich lecker. Und man liebt Maradona, der Neapel in seinen Jahren hier groß gemacht hat. Maradona in allen Straßen, an so vielen Verkaufsständen, in jeder Pizzeria. Er hat den Neapolitanern, die nicht gerade von Reichtum überhäuft sind, ein Wertgefühl gegeben, zurückgegeben. Sie lieben ihn wie einen Gott dafür. Gegenliebe hier ganz anders also.
Das wars. Italienisches Flair und Lebensweise, Geschichte, Liebe ohne Gegenliebe aber Maradona.
Fazit
Es war schön, aber ich komme nicht wieder. Herculaneum, das Archäologische Museum – das war wichtig für mich, fasziniert immer noch in meiner Erinnerung. Neapel ist keine Liebe für mich, eine Erfahrung eher, keine schlechte. Es war gut, diese Reise zu machen. Bei schönerem Wetter garantiert auch schöner zu erleben.
Check…